Zimtlikör (aus Kochbuch von 1920):
40-50g dünnschalige Zimtrinde gibt man in eine gereinigte Flasche, füllt sie mit gutem Kornbranntwein, verpropft sie und stellt sie 8-10 Tage an die Sonne oder an gelinde Wärme. Dann passiert man die Flüssigkeit. Auf 1 Pfund Flüssigkeit nimmt man 500-600g Zucker und 1/2 – 3/4 Liter Wasser.
Zucker und Wasser werden miteinander gekocht, und der aufsteigende schneeige Schaum wird fleissig abgenommen. Ist der Zucker hell und sauber, leert man ihn in eine weisse Schüssel zum Erkalten. Ist er vollständig erkaltet, vermischt man den destillierten Branntwein mit dem Zucker und filtriert ihn durch Papierfilter (in den Apotheken erhältlich) in gereinigte Flaschen, am besten weisse, verkorkt sie und bewahrt sie kühl auf. Es empfiehlt sich, Likör zu lagern, d.h. nicht sofort zu gebrauchen; er wird dadurch um vieles feiner und milder.
Statt Kornbranntwein kann man auch Kirschwasser, Kognak usw. nehmen.
Vanillelikör (aus Kochbuch von 1920):
1. Art: In eine gereinigte Flasche gibt man 1 – 1 1/2 aufgeschnittene Vanillestengel, füllt die Flasche mit gutem Kornbranntwein und stellt sie 8-10 Tage an gelinde Wärme. Dann passiert man die Flüssigkeit. Auf 1 Pfund Flüssigkeit nimmt man 500-600g Zucker und 1/2 – 3/4 Liter Wasser. Rest wie Zimtlikör.
2. Art: Man kocht 500-600g Zucker mit 1/2 – 3/4 Liter Wasser unter fleissigem Abschäumen, bis der Zucker hell und sauber ist. Men leert ihn in eine Schüssel zum Erkalten, gibt dann 1/2 Liter guten Kornbranntwein und einige Tropfen Vanilleessenz bei, und der Likör ist fertig. Man füllt ihn in Flaschen und verkorkt diese.
Auf diese Art können auch Anislikör oder Mandellikör gemacht werden; man nimmt von der betreffenden Essenz, je nach Stärke einige Tropfen. Es ist das die einfachste Likörbereitung, doch verdient die Bereitung nach 1. Art den Vorzug.
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