die Wirkung von Sauerkraut

(aus Kochbuch von 1932)

Das Sauerkraut ist ein erstklassiges Heilmittel. Salzarm zubereitet, wirkt es geradezu als Arznei, wenn es roh genossen wird, besonders als Salat oder leicht mit etwas Öl erwärmt. In dem reichen Gehalt an Milchsäure und Vitaminen liegt das Geheimnis der Heilwirkung des Sauerkrautes, besonders des Sauerkrautwassers. Die nützlichen Milchsäurebakterien vernichten die schädlichen Bakterien in Magen und Darm.

Sauerkrautesser werden alt, hat man schon immer gewusst.

Die Hausfrau sollte es sich zur Pflicht machen, Sauerkraut selber zu bereiten.

Zu Kurzwecken geniesst man es meistens roh als Salat, mit Olivenöl angemacht, dazu etwas Selleriesalz, vermischt nach Belieben mit feingehackten Zwiebeln und roh geriebenen Äpfeln. Der Sauerkrautsalat kann statt mit Öl auch mit Joghurt oder Rahm oder Sauermilch angemacht werden.

Bei kaltem Wetter kann man das Rohkost-Sauerkraut leicht erwärmen. Durch die Beigabe von Öl, gehackten Zwiebeln, Kümmel oder geriebenen Äpfeln oder Knoblauch oder Rettich schmeckt es vorzüglich.

Oder:
Man giesst erwärmtes Olivenöl über gleichmässig angerichtetes Sauerkraut, würt mit etwas Zitronensaft und ganz wenig Paprika. Eine weitere Sauerkraut-Diätspeise: Man dünstet Zwiebeln und etwas Mehl in Butter, löscht mit Wasser ab, fügt Lorbeerblatt zu und kocht 30 – 40 Minuten. Nachdem man die Sauce mit Pflanzenwürze abgeschmackt hat, gibt man Sauerkraut bei und lässt es heiss werden.

Zu Sauerkrautspeisen passen gut Kartoffelgerichte; beliebt ist Kartoffelbrei.