Der Familientisch (Auszug aus einem 1932 erschienenen Kochbuch)
In der drängenden Hast, die das moderne Leben zeitigt, bedeutet der Familientisch einen Ruhepunkt, eine gemütliche Stätte, an der die Familienmitglieder Behagen, Erholung und Freude suchen.
Jede Hausfrau, und sei sie noch so sehr in Anspruch genommen, muss so viel Zeit und innere Ruhe für die Stunde der Mahlzeit finden, dass sie ihr auch im Alltag ein festliches Gepräge zu geben vermag. Dazu gehört lediglich ein wenig Sorgfalt, nicht nur für die Zubereitung des Essens, sondern Sorgfalt beim Decken des Tisches, dem eine Blume ein freundliches Aussehen verleiht, Sorgfalt beim Anrichten, selbst der einfachsten Speisen, Sorgfalt endlich und Vorsicht bei der Wahl des Tischgespräches, von den unangenehmen Mitteilungen grundsätzlich ausgeschlossen sein sollen.
Die Hausfrau von Verantwortungsgefühl weiss, dass diese Aufmerksamkeiten nicht nur hervorgeholt werden sollen, wenn „Besuch da ist“, sondern dass sie in erster Reihe und stetig den eigenen Familienmitgliedern zugute kommen müssen, wenn die Familie ihren Wert als Kulturträger in unserer Volksgemeinschaft bewahren soll.
Und wenn Gäste kommen, siehe interner Link