Apfelgelee

Erstellt von am 5. Mai 2012


Rezept 1 (aus Kochbuch von 1907)

Die Äpfel werden gut gewaschen, alles Faulige entfernt und in Schnitze geschnitten. Das Kerngehäuse darf nicht entfernt werden, da von diesem das Gelée eine schöne Farbe bekommt. Dann stellt man die Äpfel mit wenig Wasser auf und lässt sie ganz weich kochen. Hierauf giesst man sie auf ein an 4 Enden befestigtes, weitgeschlagenes, leinenes Tuch, welches man vorher mit kaltem, reinem Wasser angefeuchtet hat, lässt den Saft gut ablaufen und presst die Beeren nach Belieben noch aus. Dann wird der Saft filtriert und gewogen.
Auf 1 Kilogramm Saft rechnet man 750 Gramm Zucker, gibt beides in eine Pfanne, stellt diese auf starkes Feuer und lässt den Saft ca. ½ – ¾ Stunde kochen, dass es die nötige Dicke erhält. Nach Belieben kann man ein Stückchen Vanille oder Zimt mitkochen. Dann füllt man ihn noch heiss in Gläser und bindet sie, nachdem sie erkaltet, zu. Dass die Gläser nicht springen, stellt man beim Einfüllen einen Löffel in die Gläser.

Rezept 2 (aus Kochbuch von 1920)

Das beste Apfelgelée erhält man von sauren, unreifen Äpfeln. Man wäscht sie sauber, halbiert sie, schneidet alles Faule weg und gibt sie samt Schale mit so viel Wasser auf das Feuer, dass sie damit schwach bedeckt sind. Sie werden weich gekocht, und dann lässt man den Saft durch ein Tuch ablaufen, das man an den Beinen eines Stuhles aufgespannt hat.
Auf 1 kg Saft nimmt man 900 g Zucker.

erste Art: Saft und Zucker setzt man auf ein gutes Feuer und kocht es unter fleissigem Abschäumen, bis das Gelée fertig ist.
Gelierprobe: Um zu wissen, ob es fertig sei, setzt man auf einen kalten Teller 1 Tropfen von der kochenden Flüssigkeit; zerfliesst er nicht und ist er nach einigen Augenblicken sulzig, so nimmt man die Pfanne vom Feuer und lässt das Gelée etwas abkühlen und füllt es noch warm in Gläser oder Töpfe.
Gläser und Töpfe sollen peinlich sauber sein, und vor dem Einfüllen sollen sie immer mit heissem Wasser ausgespült werden. Wenn das Eingekochte vollständig erkaltet ist, legt man zuoberst ein mit Kirschwasser getränktes, weisses Papier und verbindet mit Pergamentpapier. Das eingekochte Obst soll an einem trockenen, kühlen Orte aufbewahrt werden.

zweite Art: Der Saft wird auf ein gutes Feuer genommen; sobald er kocht, lässt man den Zucker langsam regenartig einlaufen und rührt unterdessen stetig. Wenn der Zucker eingerührt ist, wird auch das Gelée fertig sein. Um sicher zu sein, macht man die Gelierprobe wie im Rezept oberhalb. Das Eingekochte lässt man in der Pfanne etwas abkühlen und füllt es noch warm in Gläser oder Töpfe.

Variante: Nach Belieben kann man beim Kochen von Apfelgelée 1 Zimtstengel oder 1/2 Zitrone beigeben.

Rezept 3 (aus Kochbuch von 1927)

Zutaten: 2 kg Äpfel, 1 Liter Wasser, 1/2 Liter Weisswein.
Zubereitung: Die Äpfel werden von Stiel und Butzen befreit und mit einem Tuch sauber abgerieben. Dann werden sie fein zerschnitten und mit Wein und Wasser gekocht bis sie schön weich sind. Dann werden sie durch ein Filtriertuch geschüttet, abtropfen gelassen und mit gleichschwer Zucker vermischt. Der Saft wird wieder aufs Feuer gesetzt und gekocht, bis er schön die Geléedicke hat, ungefähr innert 1/4 Stunde. Der Gelée wird abgefüllt und nach dem Erkalten verschlossen.

Rezept 4 (aus Kochbuch von 1908):

Auf 2 kg Äpfel werden 1 1/2 L Wasser oder 1 L Wasser und 1/2 L Most gerechnet. Die Äpfel, welche nicht allzu reif sein dürfen, werden mit einem Tuche abgerieben, von Fliege und Stiel befreit und in ziemlich dünne Schnitze geschnitten. Diese werden mit dem Wasser und dem Most auf das Feuer gesetzt und gekocht, bis sie weich, aber noch ganz sind. Dann wird alles durch ein ausgebrühtes Filtiertuch gegossen. Der Saft wird gemessen, mit 3/4 bis gleichschwer Zucker vermischt und aufgesetzt. Er darf nicht kochen, ehe sich aller Zucker vollständig aufgelöst hat. Nachdem er zu Geleedicke eingekocht ist, was 5 bis 15 Minuten dauert, wird er abgeschäumt, in gut gereinigte Gläser eingefüllt und, wenn erkaltet, gut verschlossen.
Tipp: Es kann auch eine Mischung aus 3/4 Quitten und 1/4 Äpfeln hergestellt werden.

Rezept 5 (aus Kochbuch von 1951)

Zutaten: Auf 1 Liter Fruchtsaft 1 kg Zucker
Zubereitung: Die gewaschenen, ungeschälten, noch unreifen Äpfel (Fallobst) in feine Scheiben schneiden, mit Wasser zugedeckt kochen, bis sie weich sind. Dann den Saft durch ein Tuch ablaufen lassen und mit gleichschwer Zucker kochen, bis der Tropfen breit und schwer von der Kelle fällt. Den Gelée abschäumen und siedend in gut gereinigte Gläser einfüllen und sofort zubinden oder nach Bildung eines Häutchens mit flüssigem Paraffin übergiessen. Die Gelées etikettieren und an einem trockenen, dunkeln und kühlen Ort aufbewahren. Kochzeit: 5-10 Minuten.

Rezept 6 (aus Kochbuch von 1958):

Auf 1 Liter Fruchtsaft, 1 kg Zucker. – Die gewaschenen, unfreifen Falläpfel werden ungeschält in dünne Scheiben geschnitten und mit soviel Wasser, dass es darüber zusammenfliesst, während zirka 1 Stunde gekocht. Der Saft wird durch ein Tuch ablaufen und über Nacht stehen gelassen. Dann bringt man ihn aufs Feuer,, lässt den Zucker langsam einlaufen und kocht die Gelee 5 – 10 Minuten, bis ein Tropfen in einem kalten Teller rasch erstarrt.


Tipp: Nach Belieben die im Tuch zurückgebliebene Fruchtmasse mit Zucker und etwas Wasser zu Konfitüre kochen.

Im Herbst, wenn die Äpfel noch in ihrem vollen Saft sind, können die Schalen der Äpfel, welche man zum Kochen verwendet, zu Gelée eingekocht werden.

Tipp Apfelkraut (aus Kochbuch von 1907): Die bei der Bereitung von Apfelgelée zurückgebliebenen Äpfel treibt man durch einen Seiher. Auf ein Pfund des erhaltenen Markes rechnet man 3/4 Pfund Zucker. Dieser wird mit Wasser (auf 1 Pfund Zucker 1/4 Liter Wasser) ca. 5 Minuten gekocht, das Mark hineingegeben, auf mässigem Feuer gekocht, bis es ganz steif ist. Die Masse wird in die Gläser noch heiss eingefüllt, mit Rumpapier belegt und gut zugebunden. Vor Gebrauch verdünnt man die steife Marmelade mit Wasser und erhält das schönste Apfelmus. Nach Belieben würzen.


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………………………….. en guetä Z’morge !

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