„Derig het me doazmol nienets chönne choofa, derig hond dLüüt zainewiis selber gmacht“ und übrigens: Diese Küchlein wurden nicht nur während der Fasnachtszeit gebacken, sondern auch im Sommer aufs Feld mitgenommen. Irgendwann mal notiert, aus einem Text, den mir jemand zukommen liess: “Vor dem Heuet wurde geküchelt. Im kühlen Keller wurden die Küchlein gelagert, je nach Bedarf heraufgeholt und im Tragkorb den Heuern als Mittag- oder Abendessen gebracht. Diese Chüechli hatten den Vorteil, lange haltbar zu sein, so dass man in dieser Zeit höchster Beanspruchung nicht unnötig Zeit für das Kochen verwenden musste. Damit sie beim Tragen nicht zerkrümelten, wurden sie weniger dünn ausgewalzt. Im Tal trank man dazu Most, in der Höhe eher frisches Wasser, mit Schnaps oder Chörbliwasser vermischt, und damit es den Trägern nicht vom Alkohol schwindelte, erhielten sie eine dünne Mehlsuppe als Getränk.
Zutaten: | |
2 Eier | verquirlen |
4 EL Rahm oder Milch | |
1 Prise Salz | |
2 EL Zucker | |
1 EL Butter | flüssig oder in Flocken, alles zusammenmischen |
250-300 g Mehl | einarbeiten und alles zu einem Teig kneten, bis er keine Blasen hat. An einem warmen Ort mind. 1 Stunde zugedeckt ruhen lassen. Nussgrosse Kugeln formen, diese sehr dünn auswallen (oder über dem mit einem Küchentuch bedeckten Knie ausziehen), auf bemehlten Tüchern auslegen |
1 Liter Öl | Die Chüechli einzeln in heissem Fett schwimmend ausbacken bis sie goldgelb sind (zum Zusammenschieben in der Pfanne und zum Wenden flache Holzkellenstiele oder saubere Schindeln verwenden), vorsichtig herausnehmen, sehr gut abtropfen lassen |
Puderzucker | die fertigen Chüechli mit Puderzucker bestreuen |
Rezept 2 (aus einem Kochbuch erschienen 1932): 1 Pfd. Mehl, 4 Eier, 50-70 g frische Butter, 1 Prise Salz, 3 Esslöffel Milch, 2 Esslöffel Kirsch. – Das Mehl schüttet man im Kranz auf das Teigbrett, gibt in die Mitte der zerklopften Eier sowie die übrigen Zutaten und macht daraus mit der Hand nach und nach einen ziemlich festen Teig, den man auf dem Brett so lange bearbeitet, bis er nicht mehr klebt. Dann schneidet man ihn in 4 Stücke, formt sie zu einzelnen Kugeln, schlägt diese in ein Tuch und lässt sie 1 Stunde ruhen. Nun teilt man die einzelnen Kugeln in 5 Teile, rollt diese ganz dünn in der Grösse einen kleinen Tellers aus und bäckt die Küchlein schwimmend in heissem Fett beidseitig gelb. Nach dem Herausnehmen lässt man sie gut abtropfen und bestreut sie mit Zucker.
Rezept 3: 1,5 dl Rahm, 500 g Mehl, 2 Eier, 1 Prise Salz, Schweinefett, Zucker oder Puderzucker
Den Rahm leicht erwärmen, das Mehl in eine Schüssel geben, die verklopften Eier, Salz und Rahm in die Mitte geben.
Rezept 4: 4 Eier, 1/2 dl saurer Rahm, 1/2 Esslöffel Salz gut verrühren, 350g in den Teig arbeiten und kneten bis dieser dick und elastisch ist.
Rezept 5: Zutaten (für 32 bis 35 Stück): 800 – 900 g Mehl, 10 Eier, 1/2 l Rahm, 1/2 Löffel Zucker, 1 Prise Salz, Fett.
Rezept 6: 5 Eier, 60g Butter flüssig, 1 EL Zucker, 1 Prise Salz, 500 g Mehl, Puderzucker
Rezept 7 (aus Kochbuch von 1908): 2 Eier, 4-5 EL Rahm, 1 Prise Salz, 20g Zucker, 250-300g Mehl, Backfett, 50g Zucker zum Bestreuen. – Eier, Rahm, Salz und Zucker werden zusammen verklopft. Das Mehl wird langsam dazu gesiebt. Der Teig wird gut geknetet, etwas ruhen gelassen und dann in ca. 14 geichgrosse Stücke geschnitten. Diese werden rund ausgewellt und papierdünn ausgezogen, in heissem Fett gebacken und, noch warm, mit Zucker bestreut.
Rezept 8 (aus Kochbuch von 1927): Omelettenteig, einige Leckerli (gewöhnliche oder Basler), Zucker und Zimmt, Fett. – Die Leckerli werden im dicken Teig gewendet und im heissen Fett goldgelb gebacken. Man bestreut mit Zucker und Zimmt und serviert sie warm oder kalt. ((dieses Rezept sticht wesentlich von den anderen ab und hat nur den Namen gemein – es soll trotzdem hier aufgeführt sein, vielleicht fällt jemandem eine Erklärung dazu ein
Tipps zum Ausbackfett:
- “S’Betheli, die Fasnachtschüechli für andere Leute buk, verwendete stets Rossschmutz, also Pferdefett. Dieses konnten wir in der Pferdemetzgerei Oettli in Grabs kaufen.”
- “Hiezu wurde früher nur weisses Kokosfett benützt und noch früher Schweineschmalz.”
- Zitat aus einem Newsletter der Schweiz. Gesellschaft für Ernährung: “Den Ursprung hat dieses Gebäck in der Zeit, in der das Fasten streng wahrgenommen wurde. Der “schmutzige Donnerstag” war der letztmögliche Schlacht- und Backtag, bevor am Mittwoch darauf, dem “Aschermittwoch”, die Fastenzeit begann.
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……………………………………… en Guetä !
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