Rezept 1 (aus Kochbuch von 1920):
Die Beeren werden sauber erlesen und gewaschen.
Auf 1 kg Beeren nimmt man 900 g Zucker und 2 Glas Wasser.
Zucker läutern und zu Faden kochen: Zucker und Wasser werden in einer Pfanne gerührt, bis der Zucker sich aufgelöst hat. Man gibt dann etwas Eiweiss bei, setzt die Pfanne auf das Feuer und lässt alles kochen. Das Eiweiss dient zum Klären des Zuckers. Der schmutzige Schaum, welcher sich am Eiweiss sammelt, wird samt dem Eiweiss sauber abgeschäumt. Ist der Zucker sauber und klar, geläutert, kocht man ihn zu Faden. (Um zu wissen, wann er denn Faden hat, taucht man eine Holzkelle hinein, fährt damit auf den Daumen und wieder zurück. Zieht der Zucker Faden, der sogleich bricht, ist dies der schwache Faden. Man kocht ihn noch einige Sekunden, probiert den Zucker nochmals wie oben, und wenn der Faden nicht mehr bricht, so ist das der starke Faden).
Man gibt dann die Beeren hinein und kocht sie schnell unter fleissigem Rühren auf starkem Feuer. Um zu wissen, ob die Konfitüre fertig gekocht ist, macht man die Probe: Man setzt auf einen kalten Teller 1 Tropfen von der kochenden Masse; zerfliesst er nicht und ist er sulzig, ist die Probe erreicht und die Konfitüre ist fertig gekocht.
Das Eingekochte lässt man in der Pfanne etwas abkühlen und füllt es noch warm in Gläser oder Töpfe.
Gläser und Töpfe sollen peinlich sauber sein, und vor dem Einfüllen sollen sie immer mit heissem Wasser ausgespült werden. Wenn das Eingekochte vollständig erkaltet ist, legt man zuoberst ein mit Kirschwasser getränktes, weisses Papier und verbindet mit Pergamentpapier. Das eingekochte Obst soll an einem trockenen, kühlen Orte aufbewahrt werden.
Rezept 2 (aus Kochbuch von 1908):
1. Art: 1 kg Früchte, ungefähr 3/4 kg Zucker. – Die frischen, beputzten Früchte (je nach Art können sie kurz gewaschen werden) werden lagenweise mit dem Zucker in einer fettfreien Pfanne, am besten in einer Messingpfanne, aufs Feuer gesetzt. Die Konfitüre darf erst kochen, wenn der Zucker vollständig aufgelöst ist. Sie soll bei guter Hitze unter öfterem Aufrühren zum Breitlauf eingekocht werden, d.h. bis sich am Schaumlöffel drei schwere, dicke Tropfen vereinigen oder bis sich auf einer kleinen Probe angerichteter Konfitüre beim Erkalten ein Häutchen bildet.
Die Gläser oder Töpfe für die Konfitüren werden mit Sodawasser gewaschen, gespült, getrocknet und wenn möglich etwas erwärmt. Sie werden mit einem Löffel, der das Springen vermeidet, bereitgestellt. Die fertige Konfitüre wird direkt in die Gläser angerichtet und diese, wenn sich ein Häutchen auf der Konfitüre gebildet hat, mit in Alkohol getauchtem Papier belegt und mit Pergamentpapier oder Packpapier verschlossen. Die Konserven sollen an einem trockenen und kühlen Ort aufbewahrt werden.
2. Art: Der Zucker (Verhältnis zwischen Zucker und Früchten ist gleich wie bei der 1. Art) wird mit wenig Wasser (auf 500 g = 1 dl Wasser) geläutert, abgeschäumt und zum Faden eingekocht. Die beputzten Früchte werden dazu gegeben und wie bei der 1. Zubereitungsart fertig gekocht.
Rezept 3 (aus Kochbuch von 1958):
1 kg Heidelbeeren, 1 kg Zucker. – Den Zucker mit 2 dl Wasser 2-3 Minuten kochen, die erlesenen, leicht gewaschenen Beeren beifügen und unter beständigem Rühren 10 Minuten kochen.
Tipp: Rührt man die Konfitüre noch weiter, bis sie die grösste Hitze verloren hat, so füllen sich die zusammengefallenen Früchte mit Saft und schwimmen nicht mehr obenauf.
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