Johannisbeersaft

Erstellt von am 25. März 2013

Allgemeines: Die weisse, rote und schwarze sind als Spender guter, gesunder Früchte bekannt. Die Fruchtsäure der roh gegessenen, weissen und namentlich roten Beeren, hat steinlösende Wirkung (Nierenstein, Blasenstein). Auch die Säfte und Konfitüren sind gesund. (aus Haushaltungsbuch von 1901)
Die Beeren sollen als Saft, getrocknet und mit Wasser und Zucker zu Sirup gekocht oder mit Wein oder Weingeist angesetzt, gut sein gegen Steinleiden, Harnbrennen und Magenbeschwerden, Heiserkeit und Husten. (Kochbuch 1901)
Besondere Wirkung wird den Blättern und Früchten der schwarzen Johannisbeere zugeschrieben. Sie stärken die Abwehrkraft. (aus Haushaltungsbuch von 1901)

Rezept 1 (Kochbuch 1901):
Die frischen Beeren werden mit etwas Wasser aufgekocht, der Saft durch ein Tuch gegossen, in Flaschen gefüllt und etwa 10 Min sterilisiert. Will man ihn nicht sterilisieren, so kocht man ihn mit den Beeren etwas länger. (Kochbuch 1901) * genauere Anleitung siehe unten

Rezept 2 (erzähltes Rezept):
Die frischen Beeren mit gleichem Gewicht Wasser zu einem Brei zerdrücken, das vierfache Gewicht kochendes Wasser befügen, 2-3 Stunden im Wasserbad ziehen lassen, durch ein Tuch abseihen und abfüllen. Soll der Saft nicht gleich verwendet werden, muss man ihn sterilisieren oder mit Zucker haltbar einkochen zu Johannisbeer-Sirup.

Rezept 3 (erzähltes Rezept):
2 kg ausgepresstem Saft fügt man 1 kg Zucker bei, aufkochen, sieden lassen, bis er beginnt dick zu werden, in saubere Flaschen abfüllen.

Anwendungen:
bei Halsschmerzen: Den Saft verwenden zum Gurgeln oder mehrmals täglich einen Schluck trinken, aber so lange wie möglich im Mund behalten.
bei Fieber und starkem Durst trinken
bei Husten den Saft löffelweise einnehmen oder einen Teil Saft in eine Tasse geben, mit kochendem Wasser auffüllen und so warm wie möglich trinken.
Bei Magenbeschwerden, Übelkeit und Durchfall: Einige Löffel des Saftes der Schleimsuppe beigeben

* Detaillierte Anleitung zur Saftbereitung : (aus Kochbuch von 1901)
Sterilisieren von Beerensäften: Die Beeren, woraus Saft bereitet werden soll, gibt man in ein Steingutgefäss oder einen Porzellantopf, streut Zucker dazwischen und stellt sie 24 Std beiseite. Die Menge des Zuckers richtet sich nach dem Zuckergehalt der Beeren und darnach, ob der Saft mehr oder weniger süss gewünscht wird. Zucker kann auch ganz weggelassen werden, da er auf die Haltbarkeit hier keinen Einfluss hat. Nach 24stündigem Stehen wird die Masse bis nahe zum Kochen gebracht, auf ein Sieb oder aufgespanntes Tuch geschüttet, damit der Saft gut abläuft. Die Rückstände werden nicht ausgepresst, sie ergeben sehr gute Konfitüre. Der Saft wird in Sterilisierflaschen gefüllt und bei mässigem Feuer 10-15 Min sterilisiert. Glanzhell wird dieser Saft nicht sein, das hat aber auch für die Haushaltung keine Bedeutung, da es nur Fruchtteilchen sind, welche das Trübe verursachen. Wer hellen Saft wünscht, muss ihn vor dem Einfüllen gut filtrieren oder, nachdem der Saft sterilisiert ist und eine Zeitlang ruhig gestanden hat, wodurch sich die Trübe meistens niederschlägt, den klaren Saft in andere Flaschen füllen und neu sterilisieren.
Eine weitere, recht einfache Herstellung von Beerensäften ist folgende: Die Beeren werden mit einem Holzstössel zerquetscht, auf 3kg 1 L Wasser gegeben, 1 Tag stehen gelassen, dann ausgedrückt, Zucker beigegeben und eingefüllt, oder
die Beeren werden mit Zucker und Wasser zirka 10 Min gekocht, dann ausgedrückt und der Saft in die Gläser gefüllt. Die Zuckerbeigabe bemesse man nach seinem Geschmack. Sterilisieren wie oben.

Filtrieren der Säfte: Zum Filtrieren von Fruchtsäften verwendet man ein Filtriertuch von doppelt genommenem, dünnem Filtrierstoff, oder ein reines leinenes Küchentuch oder eine ältere Serviette. Es wird so mit den vier Ecken an die Beine eines umgekehrten Stuhles gebunden, dass in der Mitte eine Höhlung entsteht. Soll aber der Saft gänzlich ausgepresst werden, so geschieht dies am besten mit Hilfe einer Fruchtpresse. Soll aber auch das Mark mit ausgepresst werden, so ist ein dünn leinener (von rohem, weichem Handtuchstoff) Zipfelsack, Pressbeutel das empfehlenswerteste hiefür. Derselbe wird, wenn er halb gefüllt ist, mit der Schlinge einer festen doppelten Schnur zusammengerafft, Dann wird das vorstehende Ende der Schnurschlinge rückwärts an das hierfür vorgerichtete Brett gehängt. Das Brett selbst hat die Form eines Glättebrettes, welches oben breiter, nach unten schmäler und daselbst quer abgerundet ist, so dass man es bequem in ein unzerbrechliches Gefäss stellen kann. Man stellt sich wie vor ein Waschbrett hin und streicht mit einem Stabe, den man mit beiden Händen hält, das Mark so gründlich aus, dass nur noch Häute und Kerne zurückbleiben.



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