(Zusammenzug aus vier Kochbüchern, das älteste aus dem Jahre 1908)
Gewöhnliche Weinflaschen werden mit heissem Soda gereinigt und mit gekochtem Wasser gut nachgespült. Die Korken mit siedendem Sodawasser überbrühen. Das Einmachgut unter öfterem Aufschlagen der Flasche auf ein gefaltetes Tuch dicht einfüllen, 1 Kaffeelöffel Zucker darauf geben, verkorken, zubinden und paraffinieren. Die gefüllten Flaschen stehend an einem kühlen dunklen Ort aufbewahren.
Leider eignen sich für diese sehr einfache und praktische Methode des Konservierens nur sehr wenige Gemüse- und Obstsorten.
Am häufigsten wird Rhabarber roh eingefüllt, da er sich durch die ihm eigene Säure selbst sehr gut konserviert. Diese Rhaberber werden bei der Verwendung wie frische Rhabarber behandelt.
Rezept aus Kochbuch von 1920: Die Rhabarber werden geschält, in feine Stengelchen geschnitten und gewaschen. Man füllt sie roh in gereinigte Flaschen und giesst frisches Brunnenwasser zu bis an den Hals der Flasche. Sie werden wie Weinflaschen verkorkt und ohne alles weitere im Keller aufbewahrt. Sie bleiben tadellos frisch.
Rezept aus Kochbuch von 1908: Die Rhabarberstengel werden gewaschen und in so kleine Stengel geschnitten, dass diese den Flaschenhals gut passieren können. Diese Stengel werden nun dicht in gut gereinigte Flaschen eingefüllt und mit frischem, kaltem Wasser übergossen. Der Flaschenhals wird gereinigt und dann sofort gut verkorkt, nach Belieben mit Paraffin luftdicht abgeschlossen und liegend im Keller aufbewahrt. Flaschen mit Bierflaschenverschluss eignen sich besonders gut.
Rezept (undatiert): Man wäscht die die Stengel und schneidet sie in Würfeli, die man in sehr sauber gewaschene Flaschen dicht einfüllt, dieser werden alsdann mit klarem Brunnenwasser aufgefüllt, verkorkt und paraffiniert und liegend, kühl und dunkel aufbewahrt.
erzähltes Rezept eines alten Bäckers (undatiert): Rhabarber lässt sich sehr leicht sterilisieren. Schälen und in kleine Stücke schneiden, wie man sie für Wähen braucht, in Bülacherflaschen einfüllen. Oft schütteln, um möglichst viele Stengel hineinzubringen. Wenn die Flasche bis zum Hals voll ist, mit Wasser, direkt von der Leitung genommen, füllen bis alles bedeckt ist. Die Flasche schliessen und in kühlem, aber trockenem Raum aufbewahren. Da Rhabarber genügend Säure enthält, welche sterilisiert, ist kein Kochen nötig.
Gleiche Vorgehensweise für Stachelbeeren: Feste, noch nicht weiche Stachelbeeren werden von Stiel und Butzen befreit, gewaschen und wie Rhabarber in Flaschen gefüllt und verkorkt.
Auf die gleiche Art können frische, trockene Heidel– und Preiselbeeren eingemacht werden.
Von den Gemüsen werden Krautstiele mit sehr gutem Erfolg roh eingefüllt, indem man sie sauber wäscht, schneidet und dicht in Steingut-Töpfe einschichtet. Auch hier wird Wasser zugegeben, bis die Krautstiele davon bedeckt sind und dann die Töpfe gut zugebunden. Sehr sorgfältige Aufbewahrung in besonders kühlem (nicht unter 5 Grad Celsius), dunklem Ort ist hier Bedingung.
Sterilisieren von ungegorenem Birnen-, Apfel- und Beerensaft:
Der süsse Fruchtsaft wird in gut gereinigte Flaschen eingefüllt. Die Flaschen werden dicht nebeneinander in einen Waschkessel gestellt. In diesen wird bis zu 2/3 der Flaschenhöhe kaltes Wasser eingefüllt. Der Topf wird gut zugedeckt und der Flascheninhalt auf 80 Grad erhitzt. Nachdem man die Temperatur des Fruchtsaftes 5-10 Minuten auf dieser Höhe behalten hat, werden die Flaschen herausgenommen und sofort verkorkt, paraffiniert und liegend aufbewahrt.
Die Korke werden ca. 3 Minuten bis direkt vor der Verwendung in kochendem Wasser gehalten.
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