Eingeschickt per Mail, aus Sevelen: Vu Broat, Schmalz, Surem Chäs, Gsottne Hörpfel, Chifel un Öpfelschmalz un halt Hunggbrütli zum Zmorge un zum Znacht…
“I ha e-n uu Fröd, dass si ötschwer mit em Essa un em Choche vu früner befasset…
Zum Ribel folgendes: Meine Grossmutter *1881 beherbergte in der Burgerau aus Anlass der Rheindammerhöhung Arbeiter aus dem Raum Oberriet. Denen hatte sie jeden Morgen Ribel aufzutischen und Irrtum vorbehalten, nahmen sie noch Ribel für den Zmittag mit.
Ich selber bin in einer achtköpfigen Familie ab 1933 in der Burgerau aufgewachsen. Wenn uns fast allmonatlich das Geld ausgegangen ist, konnten wir wenigstens bim Begg Rüedi noch Türggenbrot beziehen. Die Grosseltern als Kleinpflanzer und Selbstversorger brachten jeweils das vom Müller aus Grabs gemahlene Türggenmehl in die Bäckerei. Die Bäckersfrau machte dann je bezogenes Bröatli einen Strich im Heft. Bezahlt wurde das kernige Mehl und der Backlohn von den Grosseltern. Dies einfache Leben mag mit ein Grund sein, weshalb ich zur Brotsuppe noch währschaftes Brot esse….”
Mais-Schmuggel: (Anekdote aus Doazmol Band 1)
Im Rhiintl hets während em Chrieg gnueg Türgge (= Mais) ka. Do hond zwea Türggemehl in Firscht ui troat bis zooberscht ui und denn sind d’Appezeller Älpler cho, die hond denn Butter broocht und so hond’s en Tuuschhandel gmacht. Wenn mer’s verwütscht hetti, hättends grad Saxerriet übercho, jo jo doazmol scho. …. Und wegem Schwarzhandel hets im Saxerriet mengmol meh Buure ka als anderi.
Brand-Herd in Salez: (aus “kurze Lebensbeschreibung und Jugenderinnerungen” verfasst von Christian Tinner, geboren 1880)
“Aus dem Sticklokal hatten die Eltern einen Teil durch eine Wand abgegrenzt und ein kleines Stübchen gemacht. Von diesem aus war ein Fensterchen gegen die Küche angebracht. Gerade hier war in der Küche der Holzherd gestellt.
Es war wieder einmal an einem schönen Sonntagmorgen, etwa 1888, als die Eltern und meine Geschwister eine kleine Reise unternahmen, und ich musste daheim bleiben bei unserer lieben Milchspenderin Ziege. Ich sorgte gut dafür, dass sie nicht Hunger und Durst leiden musste. Aber ich suchte auch für mich etwas Gutes zu machen. Es war wohl etwa halb zehn Uhr, ich beabsichtigte “Pätsch” zu machen.
Also: Ich mache Feuer, tue die Bratpfanne darauf und ordentlich Fett hinein, denn es soll gut werden. Dann nehme ich zwei Eier, ein Beckeli voll Mehl, etwas Salz und eine grosse Kachel und gehe zum Tisch in die Stube mit diesem Zeug und schwinge alles gut untereinander. Den Rücken habe ich gegen das Küchenfenster. Plötzlich sehe ich, dass an der anderen Wand sich immer etwas bewegt, das man nicht halten kann, ein Schatten. Ich kehre mich um und erschrecke grausig, denn in der Küche ist vom Herd gegen die Diele ein hohes Feuer.
So rasch wie nur möglich springe ich hinaus, nehme die brennende Pfanne und werfe sie, ohne zuerst das Fenster zu öffnen, auf die Strasse hinaus. Es kamen gerade eine Schar Leute aus der Kirche. Ich sah, wie sie stutzten, aber es kam niemand zu sehen, was los wäre. Mit meinem Mittagessen war es also nichts, denn ich konnte den Teig nicht kauen und nicht schlucken.
Um vier Uhr liess ich die Ziege wieder los und ging mit ihr nach dem Saxerriet, wo sie sich wieder satt fressen konnte. Aber ungern kehrte ich abends mit ihr Heim – es musste doch etwas meiner warten. Am Abend merkte es noch niemand, aber als am Morgen die Mutter Rösti machen wollte, war die Pfanne ganz durchlöchert und das Fenster zerschlagen. “Was hets do geehn?” … Ich erzählte also gerade klipp und klar was geschehen war und wartete darauf, dass der Vater den Gurt abtun und mich über die Knie nehmen werde. Aber nicht das geschah. Der Vater sagte: “Das ist s’Gschidst gsi was hest chönna toan, s’Fenster chamma wieder macha und a Pfanna chamma o wieder choofa, aber wenn s’Hüüsli abbrännt wär, hetend mör en grossa Schade”. Nun war mir wieder wohler und mein Eifer ihm fleissig zu fädeln, wuchs nicht wenig an.”