Schimmel verhindern oder beseitigen

(Zitat aus einem Kochbuch von 1913:)… und ich wundere mich gar nicht mehr, dass auf dem Dorfe, wo ich aufwuchs, trotz der guten Luft, die wir hatten, immer viele Krankheiten herrschten. Ach, was wurde da gesündigt gegen die Reinlichkeit in der Wäsche, an den Kleidern und gar in den Wohn- und Schlafräumen! Wie ängstlich hielt man da die Fenster geschlossen, damit im Sommer keine Hitze und im Winter keine Kälte hineindringe! Man wusste eben nichts von der Schädlichkeit der Ausdünstungen, kannte die Gifte nicht, die durch die Zersetzung der Abfallstoffe entstehen und in den Körper eindringen! Man schätzte und kannte auch den Wert und die Unentbehrlichkeit reiner, frischer Luft nicht…

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Damals kannte man wahrscheinlich die Auswirkungen von Schimmel noch nicht. Aber ein Pilzwachstum zeigt sich nicht nur an unschönen Flecken an den Wänden, einige Schimmelpilzarten produzieren für Mensch oder Tier giftige Stoffe und Allergene – je nach Untergrund und Bedingungen, in unterschiedlicher Konzentration.

Heutzutags ist die luftdichte Gebäudehülle aus energietechnischen Gründen vorgeschrieben. Das heisst, die Raumluft muss durch Fensterlüftung oder automatisierter Lüftung mittels eines Gerätes ausgetauscht werden.

Ursachen von Schimmel sind :

  • Fehlerhafte Gebäudehülle
  • Innenraumfeuchten
  • Fehlerhaftes Nutzungsverhalten

Problemlösung:

  • Verhinderung resp. Behebung der bauseitigen Risiken/Mängel
  • Benutzerverhalten optimieren



Der Bewohner hat drei Bereiche, die er optimieren kann.

1. Beheizung der Räume:

  • Die Türen zu kälteren bzw. weniger beheizten Räumen müssen geschlossen bleiben
  • Nicht ständig genutzte und unbeheizte Räume müssen regelmässig überprüft, ggf. zeitweise beheizt, in jedem Fall aber nach aussen belüftet werden. Achtung: Kalte Räume können durch falsche Belüftung auffeuchten!
  • Raumlufttemperatur und Feuchtigkeit sollten regelmässig kontrolliert werden

2. Lüften der Räume:

Ein 4-Personen-Haushalt produziert täglich rund 8 Liter Wasserdampf (Waschen, Kochen, Duschen, Atmung), welcher via Lüftung nach aussen transportiert werden muss. Das bedeutet, dass 3-4 Mal pro Tag je 10 Minuten „quer gelüftet“ werden sollte (= 2 gegenüberliegende Fenster öffnen).

  • Eine ausreichende Mindestlüftung für jeden Raum, die nutzerunabhängig sein muss, ist sicherzustellen
  • Bei Fensterlüftung ist auf die Aussentemperatur zu achten. Je kälter es draussen ist, desto kürzer kann gelüftet werden – es muss aber, auch bei Kälte, gelüftet werden

3. Möblierung der Räume:

  • Möbelstücke und andere Einrichtungsgegenstände sollen rückseitig mindestens 5 cm, seitlich und oben 30 cm Abstand von den Aussenwänden einhalten und ausreichend umlüftet sein. Dazu sind Luftöffnungen im Sockelbereich und oben zwischen Decke und Schrank vorzusehen. Um sicherzugehen und ausreichend vorzubeugen, ist eine Sockelheizung immer empfehlenswert.
  • Feuchtespeichernden Materialien soll der Vorzug gegeben werden
  • Wenn sich in den Räumen viele Pflanzen bzw. offene Aquarien befinden, ist ein zusätzlich erhöhter Luftwechsel erforderlich


Was muss man tun, wenn sich dennoch Schimmel gebildet hat?

Mangelnde Sachkenntnis und Nicht-Beachtung bauphysikalischer Grundlagen haben leider oft zur Folge, dass ohne fundiertes Fachwissen und mit ungeeigneten Produkten nur „optische Sanierungen“ durchgeführt werden, welche nicht von langer Dauer sind.

Wichtig: Bei der Sanierung von Schimmelpilzbefall muss zwischen der Beseitigung der Ursache und der Beseitigung des Pilzbefalls unterschieden werden!

Ausführlichere Informationen und Beratung erhalten Sie unter
www.energie-lehner.ch