Dörren resp. Birnbrot

(Textauszug gefunden in “Beschreibung der schweizerischen Alpen- und Landwirthschaft”. Johann Rudolf Steinmüller, Steinerische Buchhandlung Winterthur, 1804)

“Ehmals wurde auch sehr viel Obst in und auf den Stubenöfen gedörrt, und in den Haushaltungen auf verschiedene Weise benutzt, auch wohl in verschiedenen auswärtigen Gegenden verkauft, gegenwärtig aber, da das Mostmachen in allzugrosser Menge allgemein eingeführt ist, auch die Feurungsmaterialien immer seltener und theurer werden, giebt man sich von Jahr zu Jahr – zum Nachtheil der Hausökonomie – immer weniger damit ab. *
Das meiste Obst wird immer, wie gesagt, zu Obstwein oder Most benutzt, über dessen Verfertigung ich jetzt auch noch einige Nachrichten mitzutheilen habe.

*Das Birrenbrodt oder die Birrenweggen, wo man, vorzüglich auf das Neujahrsfest, gesottene und fein geschnittene, oder gestossene gedörrte Birnen, mit dem besten Gewürze und mit Nusskernen vermischt, und mit Rosenwasser oder Kirschengeist angefeuchtet, in den Brodtteig knettet und in Brodform mit einer Taigrinde überzieht und im Backofen backt, ist auch eine allgemein bekannte Schweizerspeise.”


Damals im Alpstein” (Doazmol Band 6) ist im Juni 2015 erschienen. Die hier präsentierten kulinarischen Texte sind nicht im Buch enthalten.

Links zu den bisher veröffentlichten Rezepten aus den Kochbüchern:
Birnenweggen
Birnträsch (Füllung für Birnenweggen und Schlorzifladen)
Birnenbrot
Dörren von Obst